Der korrekte Schriftsatz

In 500 Jahren Druckgeschichte wurde der korrekte Schriftsatz entwickelt. Als Schriftsatz bezeichnet man das Zusammenstellen von Buchstaben und Zahlen in digitalen und analogen Medien. Wie erfasst man korrekt eine Telefonnummer oder eine Bankleitzahl?

Dafür gibt es Regeln. Diesen wurden z. B. in der NORM DIN 5008 festgelegt und können leicht im Internet recherchiert werden. Sie sind nicht zwingend vorgeschrieben, gehören aber in das Repertoire eines sorgfältig arbeitenden Redakteurs.

Schriftformatierung im Internet

Unter Formatierung von Texten versteht man die Gestaltung einer Schrift. Hieruntern fallen alle einstellbaren Möglichkeiten, wie z. B. die Schriftgröße, die Schriftart, der Zeilenabstand, die Laufweite (der Abstand zwischen den einzelnen Buchstaben) und alle anderen beinflussbaren Parameter.

Im modernen Webdesign werden Schriftformatierungen mittels einer oder mehrerer CSS-Dateien gesteuert.

Diese Dateien sind editierbar, allerdings ist dies eher das Aufgabenfeld von CSS- und HTML-Experten. Mit dem nötigen Know-how ist es aber kein Problem, die Formatierungen zu beeinflussen. Sprechen Sie mit Ihrem Administrator oder Templater.

Texte für das Internet: Das sollten Sie beachten

Das Verhalten von Internetbesuchern auf Ihrer Website unterscheidet sich von dem eines Zeitungs- oder Buchlesers gewaltig. Texte werden am Bildschirm ganz anders gelesen als gedruckte Texte. Es ähnelt mehr dem Verhalten vieler Fernsehzuschauer, die sich durch die Programme zappen, um mal hier kurz zu verweilen, oder dort etwas länger zuschauen.

Besucher einer Website lesen Text nicht komplett – zu mindestens nicht sofort. Vielmehr ist es ein Scannen oder Querlesen. Der Besucher überfliegt den Text und versucht sich einen Überblick über das Thema oder die Qualität des Inhaltes zu verschaffen.

Wahrscheinlich ist Ihr Besucher nicht direkt über Ihre URL zu Ihrer Website gekommen, sonder über eine Suchmaschine, die Ihre Website – wahrscheinlich als eine von vielen – als Ergebnis aufgelistet hat. Wahrscheinlich ist Ihre Website der x-te Internetauftritt der Trefferliste, der angesteuert wurde und Ihr neuer Besucher versucht in kurzer Zeit zu ermitteln, ob Ihre Website die richtige für ihn ist.

Wichtig ist es, dem Leser das Scannen überhaupt zu ermöglichen. Was vereinfacht das Scannen? Was kann gut gescannt werden? Welche Merkmale ermöglichen das Scannen?

Für die Verständlichkeit von Websites sind sowohl die optische als die inhaltliche Struktur entscheidend. Beides zusammen sorgt für Klarheit und Übersichtlichkeit, und im Endeffekt für ein besseres Verständnis.
 

Optische Struktur

  • Klare und einfache Struktur
  • Aufzählungen und Listen
  • Linksbündig, keinen Blocksatz
  • Sparsamkeit bei kursiver Formatierung und Großbuchstaben

Inhaltliche Struktur

  • Ein Gedanke pro Absatz
  • Klarer, logischer Aufbau
  • Vom großen Ganzen zum Detail
     

Die wichtigsten Merkmale für Texte: Überschriften, Formatierungen und Bilder.

  • Stellen Sie eine möglichst eindeutige und sprechende Überschrift vor den Text.
  • Stellen Sie eine kurze Zusammenfassung (Teaser oder Anriss) – nicht mehr als 3 Sätze – an den Anfang des Textes.
  • Strukturieren Sie Ihren Text in Abschnitten.
  • Formatieren Sie wichtige Worte (Schlüsselwörter) innerhalb des Textes mit den Formaten fett und kursiv. Seien Sie aber sparsam damit, denn Texte die mit einem mehr als 30%-Anteil auffälligen Formaten bestückt wurden – sind nur noch sehr schwer lesbar und somit uninteressant für den Leser.
  • Bauen Sie Grafiken und Bilder in Ihre Texte ein. Dies belebt den Text und steigert das Interesse Ihrer Besucher. Vergessen Sie nicht die Bilder mit Bildunterschriften zu versehen.

 

Die Struktur eines Webtextes

Überschriften

Das kennen Sie doch vom Zeitungslesen. Überschriften sollen Aufmerksamkeit erregen. Damit geben Sie erste Informationen über den Inhalt des nachfolgenden Textes an den Leser weiter. Überschriften sollen kurz, verständlich und prägnant sein. Bringen Sie es mit der Überschrift auf den Punkt! Viele Leser entscheiden anhand der Überschrift wie lesenswert ein Text ist. Mit einer Unterüberschrift können Sie der Überschrift noch etwas mehr Gewicht geben und mit einigen weiteren Informationen (Anregungen) den Leser zum Weiterlesen animieren.

Teaser, die zum Weiterlesen verführen

Anreißer oder Teaser sind die Nummer zwei bei der Entscheidungsfindung des Lesers über lesen oder lieber doch nicht lesen. Teaser sollen mit einer zusammenfassenden Inhaltsangabe eines Textes, die Lust auf das Weiterlesen erzeugen.

Teaser werden ganz oft auf Übersichtsseiten mit aktuellen Nachrichten verwendet. So erhält der Besucher erst mal einen guten Angebotsüberblick.

Durch einen Klick auf „mehr …“ oder „Weiterlesen …“ gelangt man in die Detailansicht des gesamten Textes – hier kann es sinnvoll sein – den Teaser als Zusammenfassung und Appetitmacher, direkt unter einer Überschrift, noch vor dem eigentlichen Fließtext anzuzeigen.

Fließtext

Bisher sollten Online-Texte kurz, knapp und prägnant sein. Jedoch befindet sich das Leserverhalten im Wandel. Derzeit wächst eine Generation der mobilen Endgerätenutzer heran, die es gewohnt ist, dank Blogs, Foren und Wikis auch lange Texte zu lesen.

Kennen Sie die W-Fragen? Wer, Was, Wo, Wann, Wie, Warum und Woher. Die Antwort auf diese
W-Fragen gibt Ihnen ein erstes Grundgerüst für den Aufbau Ihres Textes. Dies ist die elementarste Strategie zur Gliederung von Webtexten und kommt aus dem Journalismus. Zielführend ist auch noch die Frage: Für Wen? die nicht bezogen auf Ihren Text beantwortet werden muss, aber für Sie als Redakteur entscheidend ist. Sie wollen ja nicht an Ihrer Zielgruppe vorbei schreiben.

Einfachheit

Einfach, kurze Sätze und eine klare Wortwahl erleichtern das Verstehen. Einfache Darstellung der behandelten Sachverhalte und Fachwörter sollten erklärt werden.

Gliederung und Ordnung

Gliederungen wie z. B. durch Überschriften, Formatierungen, Aufzählungen und Segmentierungen ergeben eine klare strukturierte Ordnung und führen mit einem „roten Faden“ ans Ziel.

Kürze und Prägnanz

Sie kennen sicherlich den Satz „in der Kürze liegt die Würze“, aber die Prägnanz darf dabei nicht verloren gehen. Das Informationsziel sollte stets erkennbar sein. Ein zu langer Text erschwert genau so, wie ein zu kurzer Text, das Verständnis des Inhaltes.

Anregende Zusätze

Anschaulich und abwechslungsreich können Sie Ihre Inhalte durch Zusätze wie Fotos, Illustrationen oder Analogien gestalten und die Verständlichkeit Ihrer Texte verbessern.

Aber den Grundsatz „content is king“ gilt immer noch. Sie können Ihren Inhalt nur durch gutes Handwerk leserfreundlich aufbereiten. Ihre Besucher werden nicht lange bei Ihnen bleiben und schnell auf eine andere Website klicken, wenn der Inhalt durch das Interessennetz Ihrer Zielgruppe fällt.
 

Die Textpyramide steht Kopf

Über die W-Fragen haben Sie sich vielleicht schon Gedanken gemacht. Lange Texte müssen vom Leser der Internetseite gescrollt werden, da nur der obere Teil des Textes sichtbar ist. Folglich muss auf zwei Probleme Rücksicht genommen werden: a) die technischen Zwänge, denen Texte im Internet unterliegen, und b) das scannende Leseverhalten Ihrer Besucher. Dadurch ergibt sich als elementares Gebot: Die zentrale Botschaft und die wichtigsten Informationen gehören an den Anfang.
 

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte

Werbende Internet Texte sollten Inhalte transportieren. Bilder können Ihnen dabei helfen Ihre Texte optisch aufzulockern und mehr Interesse beim Leser zu wecken. Bilder haben die Fähigkeit – deutlich intensiver und direkter als Text – Emotionen zu wecken. Jedem verwendeten Bild sollten Sie einen Bildtext mitgeben. Neben den Überschriften gehören Bildtexte zu den wichtigen Elementen. Beim Scannen von Texten können damit ausgezeichnet Leser angeregt werden, nicht nur den Anfang Ihres Textes zu lesen.
 

Durch verlinkten Text Mehrwert erzeugen

Charakteristisch für das Internet ist das Setzen von Links. Das Verlinken ist ein guter Service für den Leser und stellt einen echten Mehrwert dar. Es ist möglich auf bestimmte Abschnitte im Text, auf andere Seiten innerhalb des Webauftritts und auf externe Seiten zu verlinken.

Links sollten durch die Benamung selbsterklärend sein. Beschreiben Sie kurz, was den Leser erwartet, wenn er einem Link folgt.

Wenn Sie viele Links innerhalb einer Seite verwenden, überlegen Sie sich, welche sich nur indirekt auf den Inhalt beziehen. Führen Sie diese Links dann vielleicht eher am Ende Ihres Beitrages auf oder in einer eigenen Liste.
 

Die Typografie und Text

Schreiben fürs Web bedeutet immer auch Gestaltung. Vieles an Gestaltungsmöglichkeiten ist in Ihrem Unternehmen vielleicht schon vorgegeben. Trotzdem wollen wir mit einigen Hinweisen den Blick für guten Content schärfen und Anregungen schaffen, sich vielleicht an anderer Stelle Detailinformationen zu beschaffen.
 

Schriftarten im Web

Ein probates Mittel, um Texte zu gestalten, ist die Verwendung verschiedener Schriftarten. Leider ist die Auswahl an Webschriften – im Gegensatz zum Druckbereich – begrenzt.
 

An- und Abführungsstriche

Zeichen

Bezeichnung

HTML

Unicode

Windows

Mac

Anführung (99)

„

„

Alt 0132

Alt ´`

Abführung (66)

&ldquo

&‘8220

Alt 0147

Shift Alt ´`

Anführung (9)

‚

&#8218

Alt 0130

Alt s

Abführung (6)

‘

&#8216

Alt 0145

Alt #

«

Guillemet doppelt links

«

«

Alt 0171

Alt q

»

Guillemet doppelt rechts

»

&#187

Alt 0187

Shift Alt p

Guillemet einfach links

‹

&#8249

Alt 0139

Shift Alt b

Guillemet einfach rechts

›

›

Alt 0155

Shift Alt n

 

Der Apostroph ´

Der Apostroph – auch Auslassungszeichen oder Hochkomma – genannt, ist ein Satzzeichen das eine Auslassung in einem Wort anzeigt.

Zeichen

Bezeichnung

HTML

Unicode

Windows

Mac

Apostroph

’

&#8217

Alt 0146

Shift Alt #

 

Die Ellipse …

Tatsächlich diese drei Punkte bezeichnet man als Ellipse. Die Ellipse wird für Auslassungen von ganzen Wörtern eingesetzt.

Zeichen

Bezeichnung

HTML

Unicode

Windows

Mac

Ellipse

…

&#8230

Alt0133

Alt.

 

Das Malzeichen x

Beim Malzeichen handelt es sich nicht einfach um den Buchstaben x. Auch für das Malzeichen existiert ein eigenständiges Satzzeichen.

Zeichen

Bezeichnung

HTML

Unicode

Windows

Mac

×

Mal-Zeichen

×

×

Alt 0215

 

 

Das geschützte Leerzeichen

Zeichen

Bezeichnung

HTML

Unicode

Windows

Mac

 

geschütztes Leerzeichen

 

 

Alt 0160

Alt <Leerzeichen>

 

Der Gedanken-Strich und der bis-Strich –

Dabei wendet sich dieses Kapitel nicht an den erfahrenen Journalisten oder Online-Redakteur, aber an all diejenigen, die vielleicht „über Nacht“ zur Content-Pflege gekommen sind und sehen sich plötzlich der Aufgabe gegenüber, nicht nur die Funktionalität eines CMS (Content-Management-Systems) zu Erlernen, sondern auch interessanten Content aufzubereiten und zu publizieren.

Zeichen

Bezeichnung

HTML

Unicode

Windows

Mac

-

Kurzer Trennstrich

Eingabe über Tastatur

Eingabe über Tastatur

Eingabe über Tastatur

Eingabe über Tastatur

Gedankenstrich

&ndash;

&#8211;

Alt 0150

Alt -